Nach dem beobachtbaren Phänomen der Eiablage nach Tageshöchsttemperaturen sieht die Situation zurzeit so aus: [alle Angaben hier für den Niederrhein!]
Die Bienenmasse (Spalte rechts: Anzahl Bienen) schrumpft noch leicht, erfährt leichten Zuwachs, es gehen aber noch alte Bienen ab. So langsam müßten circa 8.000 Zellen mit Brut belegt sein, daß wäre eine volle Dadantwabe. Die Brut verteilt sich aber üblicherweise über mehrere Waben.
Wer jetzt weniger Brut in den Völkern hat, darf über die Warmhaltigkeit seiner Beuten philosophieren. Beziehungsweise, wie man fette Bienen in den Winter kriegt und zu Pollen im Frühjahr kommt. Wärme und Eiweiß. Der Rest lastet auf den Schultern der jungen Bienen.
Bei Großraumbeuten das Schied setzen, Boden größtenteils zu. In der Warré ist das zum Glück nicht notwendig, da beherrschen die Bienen den Raum ganz gut.

Wenn das Jahr ansatzweise wie 2013 verläuft, wird die volle Trachtstärke der Völker lange nicht erreicht. 20.000 Bienen sind das Minimum, bevor man von Trachtstärke sprechen kann. Üblicherweise gehen dem 20.000 Brutzellen als Brutnest voraus, drei-vier Wochen später schlüpfen die alle und dann ist Nektarsammeln angesagt.

Das wird aber erst Anfang Mai der Fall sein, wenn der April nicht deutlich(!) wärmer wird.
Schön zu sehen ist auch, wie der Anteil der verdeckelten Brut Anfang Mai sehr hoch wird. Wenn übermäßig viele verdeckelte Brut in den Völkern ist, kommt bald die Schwarmstimmung. Zumal der Anteil der Bienen im Verhältnis zur Brut stark sinkt: alles, was sich im Verhältnis den 140 % nähert, erzeugt Schwarmstimmung. So daß die erste große Schwarmwelle dann zum 10. Mai zu erwarten ist.
Die Entwicklung der Bienen orientiert sich an den Tageshöchsttemperaturen - bei den Pflanzen spricht man von den Temperatursummen - da wird die mittlere Tagestemperatur täglich aufsummiert. Pflanzen brauchen jeweils eine bestimmte Temperatursumme, um zur Blüte zu kommen und zur Reife. Hier anhand des Raps:

Wenn man dort die aktuell aufgelaufenen Temperatursummen mit den 16-Tagesprognosen und den Erfahrungswerten aus 2013 kombiniert, kommt man ungefähr mit einem Blühbeginn Raps zum 24. April 2016 aus. Nicht ganz von ungefähr paßt das zur Entwicklung der Bienenvölker (sie hängen noch etwas zurück!) - schließlich sind die Bienen ja von den Pflanzen abhängig und eine Steuerung der Entwicklung über die Außentemperaturen ist sinnvoll, wenn die Pflanzen sich anhand von Temperatursummen entwickeln.
Der Trend reicht mir, um meine Arbeiten am Bien zu organisieren.